Warum tun wir die Dinge, die wir tun? Warum hegen wir für einige Sachen eine Leidenschaft und für andere nicht? Diese Fragen sollte sich eigentlich jeder Mensch mal stellen und dabei ganz tief in sich schauen und sein Warum finden. Das macht Vieles klarer und lässt uns manche Reaktion und eigene Verhaltensweisen besser verstehen. Ich selber habe mich in letzter Zeit ziemlich viel mit meinem Warum zur Fotografie beschäftigt und zu welchem Ergebnis ich gekommen bin, möchte ich dir heute erzählen.
Vorweg möchte ich dir im Schnelldurchlauf erzählen wie ich zur Fotografie und zur Gewerbeanmeldung gekommen bin. Ich fotografiere gefühlt schon mein ganzen Leben lang. Früher als Kind mit einer einfachen Kamera und Film habe ich im Urlaub viel Schnappschüsse gemacht. Später war ich dann mit der Digicam auf Partys unterwegs und habe alle Leute um mich herum fotografiert. Mein Papa hatte zu seiner Seefahrtszeit selber seine Spiegelreflexkamera immer dabei und wir hatten zu Hause dutzende von Diakisten in den Schränken stehen. Ich wollte von der 1. bis zu 12. Klasse Fotografin werden. Hab diesen Wunsch nach einem Praktikum beim Fotografen erstmal wieder verworfen, da er mir sagte, ich solle besser etwas Anständiges lernen. 80-90% der ausgebildeten Fotografen machen danach etwas komplett anderes. Und Geld verdient man damit sowieso nicht. Daraufhin habe ich eine ganze Zeit lang keine Kamera angefasst. Bis ich eines Tages einen Betriebsausflug im Hamburger Hafen machte. Alles daran hat mich fasziniert und ich wollte es festhalten, weil ich es so wunderschön fand. Ein Kollege von mir hatte seine Spiegelreflexkamera dabei und machte Fotos und da wurde mir klar, ich möchte auch wieder fotografieren und zwar richtig. Also holte ich mir eine Kamera (mein Papa gab mir eine kleine Finanzspritze) und ich fotografierte alles Mögliche, nur keine Menschen.
Das kam erst mit der Geburt meines Sohnes und den Familien, die ich über ihn kennen lernte. Und damit begann auch der Wunsch Familien zu fotografieren und hier kommen wir auch zu meinem Warum.
Bilder, die wir Eltern von uns mit unseren Kindern machen lassen, sind in erster Instanz sicher schöne Erinnerungen für uns an die Zeit als unsere Kinder noch klein waren. Denn es stimmt einfach "Kinder werden viel zu schnell groß". Aber bei genauere Betrachtung sind diese Bilder gar nicht unbedingt für uns, sondern es viel mehr Erbstücke für unsere Kinder und Enkelkinder.
Stell Dir vor, du machst jetzt ein Fotoshooting mit deinen Kindern, die vielleicht 2 und 4 sind. Du selbst und dein Partner seid Anfang/Mitte 30. Ihr erlebt diese Zeit sehr bewusst, denn ihr seid in der Lage euch zu erinnern. Wenn ihr euch die Bilder in 20 oder 30 Jahren anschaut, helfen sie euch nur etwas beim Erinnern. Aber für euer Kinder sind diese Bilder ihre Erinnerungen. Überleg dir mal, wann du deine ersten Erinnerungen aus der Kindheit hast. Was waren das für Situationen? Und dann überlege nochmal, ob es zu dieser Erinnerung zufällig auch ein Foto gibt, das du schon oft im Fotoalbum deiner Eltern gesehen und dir die Geschichte dazu angehört hast. Viele Erinnerungen, die wir glauben zu haben, haben wir dank eines Fotos, das uns zeigt wie es damals war, weil wir einfach noch zu klein waren um uns wirklich daran erinnern zu können.
Und jetzt stell dir noch einen Schritt weiter vor, wenn wir als Eltern nicht mehr sein sollten, dann sind diese Bilder mit das Wertvollste, das unsere Kinder besitzen werden. Sie sind Erinnerungen, sie sind Beweise der Liebe und Zuneigung, sie sind unbezahlbar.
WEIL UNSERE BILDER IHRE
ERINNERUNGEN WERDEN
Im Normalfall sind unsere Kinder bei uns, von dem Moment an, wenn sie geboren werden, bis zu dem Moment, wenn wir gehen. Umgekehrt ist es dementsprechend nicht so. Wir können unsere Kinder nicht ihr Leben lang begleiten und je nach dem wie gut oder weniger gut es unser Schicksal mit uns meint, begleiten wir sie sehr lange oder eben viel zu kurz.
Ich möchte so vielen Familien wie möglich Erinnerungen schenken, nicht für die Eltern, sondern für die Kinder. Ich wünsche mir, dass unsere Kinder Bücher mit Erinnerungen in Bildern in den Händen halten können, die sie noch ihren Kindern und Enkelkindern zeigen können und ihnen sagen können: "Schau mal, da ist deine Mama als sie so alt war wie du. Und die wundervolle Frau daneben, die so glücklich ausschaut, das ist deine Oma." oder "Schau, wie liebevoll deine Oma dich angeschaut hat, als sie dich das erste Mal auf dem Arm hatte."
Bilder sind so unendlich wertvoll und wir merken das oft erst dann, wenn wir von geliebten Menschen keine Bilder mehr machen können und dieser Zeitpunkt kommt oft viel früher als gedacht. Lies dazu auch gerne meinen Artikel "Mama, ich liebe dich"
Deswegen wünsche ich mir so sehr, dass so viele Familien wie möglich, daran denken Familienbilder zu machen und es nicht immer wieder aufschieben, weil gerade andere Dinge wichtiger sind. Ja, ich kenne dieses Gefühl, das es gerade nicht passt, aus welchen Gründen auch immer, sei es die Zeit, das Geld oder die Figur. Aber all das ist nicht mal halb so wichtig wie die Erinnerungen, die wir unseren Kinder mit diesen Bildern schenken können.
"Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll." (Goethe) Dieses Zitat habe ich letztens entdeckt und es hat mich sofort ergriffen. Denn mein Wunsch dir und deiner Familie diese Erinnerungen kreieren zu dürfen, ist ein wirklicher Herzenswunsch von mir und ich hoffe ich konnte dir vermitteln, wie wichtig Familienfotos sind, nicht nur für uns Eltern sondern vor allem für unsere Kinder.
Ich wünsch dir alles Liebe!
Deine Silke
Familienfotos sind unendlich wichtig.
Für dich und für deine Kinder!
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