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Neue, alte Arbeitswelt

Das erste Mal betrat ich das Labor im UKE 2006, während meiner Abizeit, für ein freiwilliges Praktikum. Es schloss sich ein 4-monatiges Praktikum während der Ausbildung und seit 2009 arbeite ich nun dort.

 

Im Januar 2017 ging ich in Mutterschutz und diese Woche habe ich nach 21 Monaten das erste Mal wieder als Mitarbeiterin im Laor gestanden, habe viele neue Gesichter gesehen, liebe alte Arbeitskollegen begrüßen dürfen und auch schon das erste "Experiment" durchgeführt.

 

Eigentlich alles wie immer, nur mit weniger Zeit und weniger Verantwortung.

 

Vor meiner Elternzeit war ich Ansprechparnter für meine Chefin, meinen BTA-Kolleginnen, meinen Wissenschaftlern, den Studenten aus der Arbeitsgruppe und eigentlich fast jedem. Es war immer schön gebraucht zu werden, und das Gefühl, meine Meinung wird wertgeschätzt ist auch toll und manchmal hat es genervt, weil man keinen klaren eigenen Gedanken fassen konnte, da alle 10 Minuten jemand kam, der meine Hilfe benötigte. Das ist mit ein Grund, warum ich nur ganz klein wieder anfangen wollte. Bei zwei halben Tagen kann man nicht viel Verantwortung übernehmen, außer für seine eigenen Dinge und da man so lange raus war, ist man auch nicht Ansprechpartner Nr. 1. Eine Studentin kam ins Labor, in dem ich grade arbeitete, mit einem suchenden und fragenden Blick. Sie sieht mich und sagt: "Ach nee, du weißt das nicht." So was hatte ich lange nicht mehr gehört :-D Herrlich! Fürs Erste ein gutes Gefühl. Das wird sich sicher auch ändern und irgendwann möchte ich das auch wieder, aber für den Einstieg ist das wirklich gut.

 

Soweit meine erste Erkenntnis, es hat sich wenig geändert und ich hab nix verlernt :-P

 

Zweite Erkenntnis, halbtags arbeiten ist echt anstrengend, zumindest wenn man davor und danach ein Kind zu betreuen hat...

 

Warum? Es fehlt die eine Pause am Tag.

 

Als Vollzeit-Mama war meine Mittagspause immer dann, wenn der Lütte schlief. Ob ich dann auch geschlafen habe, einkaufen und Kaffee trinken war oder auf dem Sofa Ukulele gespielt hab, war immer mir überlassen. Und manchmal hab ich auch gearbeitet, aber dann am PC, für mich und habe Bilder bearbeitet oder an meiner Webseite gearbeitet.

Als Vollzeit-Arbeitnehmer hat man Mittags auch seine Pause, in der man sich etwas zu Essen holen kann, mit seinen Kollegen plaudern oder einfach den Kopf abschalten kann.

Als Teilzeit-Arbeitnehmer und -Mama gibt es das nicht wirklich, vor allem in unserer Konstellation. Mein Lütter ist in einer Kita mit Platzsharing-System. Kurz: er ist im wöchentlichen Wechsel vor- und nachmittags in der Kita und ich dementsprechend bei der Arbeit. Diese Woche war es die Nachmittagsschicht.

 

07:00 Uhr: Aufstehen und wach werden (für mich, der Lütte ist sofort im Spielmodus)

07:30 Uhr: Frühstücken, Spielen, Anziehen, Zähne putzen, gleiches gilt für mich

09:00 Uhr: Spielplatz

11:30 Uhr: Mittagessen in der Kita, (hungriges und müdes Kind abgeben funktioniert nicht so gut wie am Morgen)

12:00 Uhr: Arbeitsbeginn (im Bus vorher gibts dann ein schnelles Brötchen zum Mittagessen)

16:00 Uhr: Feierabend (schnell zum Bus, damit man nicht zu spät kommt, wir haben ja nur ein 5 Stunden Gutschein)

16:30 Uhr: Kind aus der Kita holen und nochmal aufn Spielplatz

18:00 Uhr: Ab nach Hause zu Papa und spielen (Mama macht Abendessen/-brot)

18:30 Uhr: Abendessen, danach noch in die Badewanne

19:30 Uhr Zähneputzen und ab ins Bett (das übernimmt meistens der Papa :-) )

 

Wo war denn jetzt die Pause???

 

Auch wenn es bisher nur 2 Tage waren, ich war froh am Donnerstag von der Kita nach Hause gehen zu können und mein Mittagessen in Ruhe essen zu können. Mal schauen wie die Vormittagsschicht so laufen wird, da hole ich den Lütten vor dem Mittagsschlaf ab.

 

Also ich bin auf jeden Fall eher der Vollzeit Typ, zumindest was die einzelnen Tage betrifft. Das Gehetze von A nach B und die wenige Zeit auf der Arbeit machen nicht so viel Spaß. Aber ich muss das auch nur bis Ende des Jahres machen und danach werde ich meine Arbeitszeit auf 3 volle Tage erhöhen. Dann werde ich auch nochmal berichten, ob es wirklich so viel entspannter ist, wie ich es mir momentan vorstelle. :-P

 

 

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