· 

Kita Leben in Hamburg (Teil 1)

Die ein oder andere Mama wird jetzt sicher aufstöhnen und das absolut zu Recht. Es hat wirklich Vorteile sein Kind in Hamburg in die Kita geben zu können. Ganz weit vorne ist auf jeden Fall die kostenfreie Betreuung von Kindern ab 1 Jahr unabhängig von der Arbeitssituation der Eltern und auch bei längerer Betreuung sind die Kosten wirklich überschaubar, ganz anders sieht es bei unseren Nachbarn in Schleswig-Holstein und Niedersachen aus. Auch gibt es je nach Stadtteil unfassbar viele Kitas und Tagesmütter, man hat also eine große Auswahl und kann sich seine Kita nach seinen persönlichen Vorlieben aussuchen.

 

 

 

So die Theorie...

 

 

 

Denn ganz ehrlich, meistens sind wir doch froh überhaupt eine Zusage von irgendeiner Kita zum gewünschten Starttermin bekommen zu haben und das auch nicht am anderen Ende der Stadt. Das hat mit Auswahl nicht mehr viel zu tun.

 

 

 

Hier kommt unsere ganz persönliche Kita Leidensgeschichte:

 

 

 

Wir haben insgesamt 20 Kitas und mehrere Tagesmütter nach einem freien Platz gefragt. Der Lütte ist im März 2017 geboren, ich wollte ursprünglich im März 2019 wieder mit der Arbeit anfangen. Also 2 Jahre Zeit um einen Kitaplatz zu finden.

 

 

 

Mehr als genug, dachte ich…

 

 

 

Da wir gleichzeitig auch auf der Suche nach einer neuen Wohnung waren, haben wir nicht direkt mit der Suche angefangen. Wir hatten ja noch Zeit und wussten auch gar nicht genau, wo es uns hin verschlagen würde. Im Oktober 2017 schickte ich die ersten Mails an Kitas im Umkreis von ca. 5-10 Minuten Fußweg raus, gute 1,5 Jahre vor dem geplanten Start. Ich bekam direkt ein paar Absagen und wir wurden auf ein paar Wartelisten gesetzt. In der Zeit merkte ich schon so langsam, dass der Lütte von seinem Wesen her auch schon früher als mit 2 Jahren in die Kita gehen könnte und ich die Vormittage dann nutzen wollte um mehr Zeit in meine Familienfotografie investieren zu können. Also änderten wir den Startzeitpunkt von Februar 2019 auf „irgendwann zwischen August 2018 und Februar 2019“. Ich dachte dadurch wären wir interessanter, da zeitlich flexibler. Gleichzeitig erweiterte ich den Suchumkreis auf 10-20 Minuten Fußweg. Es hagelte weitere Absagen, sofern wir überhaupt eine Antwort erhielten. Am Ende stand unser Sohn auf 10 Wartelisten, hat 5 direkte Absagen bekommen und von 5 weiteren Kitas haben wir bisher nie irgendeine Antwort erhalten. Auch die Tagesmütter, die ich anschrieb, waren zu der Zeit alle schon voll.

 

 

 

Die paar Besichtigungen zu denen wir kommen dürften, wären komplett überfüllt, es war eigentlich schon wie bei einer Wohnungsbesichtigung in Hamburg und die Kitas können sich letztendlich die Kinder aussuchen. Wenn zu viele Mädchen in der Gruppe sind, denn werden Jungs bevorzugt und umgekehrt. Oder wenn die Eltern nicht sympathisch genug waren, hatte das Kind auch keine Chance. Das wurde zwar nie direkt gesagt, aber zwischen den Zeilen war es klar und deutlich zu hören. Sehr frustrierend, vor allem wenn man von Freunden aus anderen Stadtteilen hört, sie haben sich bei 2 Kitas beworben und 2 Zusagen bekommen. Da habe ich mich wirklich gefragt, ob ich zu diesen unsympathischen Müttern gehöre. Eine Dame vom Amt, bei der ich den Kita-Gutschein beantragte, beruhigte mich dahingehend, da sie mir bestätigte, dass unser Stadtteil wirklich schwierig sei in Bezug auf Kitaplätze finden und in anderen Stadtteilen die Nachfrage nicht ganz so hoch sei.

 

 

 

Auf ein paar Wartelisten hatten wir es ja geschafft. Als Tipp von anderen Eltern (und auch Kita Leitern) wurde empfohlen, dass man sich regelmäßig in der Kita melden sollte um zu signalisieren, dass man noch Interesse am Platz habe, aber auch nicht allzu oft um nicht zu nerven. Alle 2 Monate galt oft als Richtlinie und es gab auch Gerüchte, dass die Kitas Strichlisten führen um zu sehen, wer sich wirklich für einen Platz einsetzt.

 

 

 

Mir persönlich war das alles zu suspekt und auch zu wider. Daher habe ich versucht mich einfach darauf zu verlassen, dass es sich, wie so oft, irgendwie fügen wird.

 

 

 

So kam es auch...

 

 

 

Eine Mutter aus einer Krabbelgruppe schlug mir die Kita vor, in die ihr Sohn angemeldet war. Diese eröffnete gerade mehrere neue Standorte und habe dementsprechend ziemlich viele Kapazitäten. Ich habe mich direkt dort gemeldet und ca. 3 Wochen später hatten wir eine Zusage und das sogar viel früher als eigentlich ursprünglich mal geplant.

 

 

 

Von unserer jetzigen Wohnung ist die Kita zwar diejenige, die am weitesten entfernt ist, aber zum Glück auf halben Weg zwischen Wohnung und Arbeit. Und kurz nach dem Abschluss des Vertrags bekamen wir auch noch ein Angebot für eine neue Wohnung direkt bei mir an der Arbeit. Deshalb ist es letztendlich perfekt, dass die Kita nicht direkt bei uns in der Straße ist.

 

 

 

Es fügte sich also doch irgendwie alles zusammen. Trotzdem haben wir lange hin und her überlegt ob der Lütte in diese Kita gehen soll, da ich im Internet ein paar nicht so positive Sachen gelesen hatte. Letztendlich haben wir uns dafür entscheiden es zu versuchen, denn unabhängig von der Meinung anderer, ist es ja immer sehr abhängig wie gut das eigene Kind mit den Erziehen klar kommt und sich wohl fühlt. Da ist es mir auch egal, ob die Kita Organisation manchmal etwas chaotisch ist. So lange die Kleinen nicht davon betroffen sind, sondern nur wir als Eltern und es eine liebevolle Betreuung gibt, bin ich zufrieden.

 

 

 

Wie es dem Lütten in der Eingewöhnung ergangen ist, erzähl ich euch morgen im zweiten Teil.

 

 

 

Alles Liebe

 

Silke

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0